Ich habe 1984 (allerdings ohne die Inspiration von ET) mit BMX begonnen, ...

...weil das Klapprad, mit dem ich durch die Gegend geheizt bin den Backhops, Bunnyhops und Wheelies nicht mehr Herr wurde. Während der ersten 3 Jahre bin ich in Hassels, Benrath, Reisholz mit Kollegen a la Robert Möller, Juan Infantes, Andreas Althaus, Kosta Ioannidis, Ralf Sorgalla, Michael Neppe, Andreas Szynka etc. gefahren und haben zusammen mehrere Rampen und sogar eine Halfpipe gebaut.

Allerding war Flatland fahren immer preiswerter und nicht ganz so risikoreich. Als notorischer Schisser bin ich dort auch lange Jahre hängen geblieben und bin einige Contests in Köln, Braunschweig, Oldenburg, Recklinghausen und Frankreich gefahren. Anfang der Neunziger hatte ich eine längere Pause (mein damaliges Rad wurde geklaut und der Kontakt zu den ambitionierteren Fahrern ging verloren) und traf 1997 Robert und Andreas auf Formentera wieder. Seitdem hat mich das Fieber wieder gepackt (wobei es nie wirklich verloren gegangen war) und wir haben alle Stationen des zünftigen Radspochts durchlebt: Flatland, Dirtjump, Street, Park (keine Halfpipe, schon vergessen Schisser vorm Herrn) wobei mir aktuell der Rampenspocht am meisten Spass macht.

Mein schönster Trip war mit Abstand die Tour in einem Ford Granada von Hannover nach Bilbao, San Sebastian und Biarritz mit Robert, Andres und Peter. Highlight war die Lackierung des Granada, welcher bei einer Show in Hannover mit feinster Dosenkunst verziert wurde. Mit dem Hobel und vier Jungs auf BMX-Rädern waren wir damals die Helden von Biarritz und konnten einiges Verpflegungsgeld einfahren. Kombiniert mit der Sonne Südfrankreichs: PERFEKT!
 
Dicht gefolgt von dieser Nummer ist der legendäre Braunschweig Contest, beim dem in der Jugendherberge, dank der freundlichen Kölner Unterstützung, aber auch rein gar nicht heil geblieben ist. Zum Glück war ich damals noch sooooo unbedarft, dass ich dieses Verhalten völlig asozial fand. Das war damals...

Nach einem 1/4 Jahrhundert und fast 2/3 meines Lebens bleibt die Liebe zu diesem Sport für immer an mir haften. Wobei der sportliche Aspekt bei mir immer eine absolute Nebensache war. Ich wollte auch gar nicht unbedingt anders sein als andere oder mich von der Masse abheben. Es war einfach dieses Gefühl... Und das wird sich auch nicht ändern, bis ich nicht mehr aufs Rad steigen kann.
 
Von daher: Weniger quatschen, mehr Rad fahren
 
- Bernd Reiffenberg 2009