Angefangen hat alles 1978 mit einem umgebauten Bonanzarad.
Weihnachten 1979 bekam ich dann mein erstes BMX Rad. Bis 1985 dann recht erfolgreich Race gefahren, ab da
Freestyle, am liebsten Miniramp und Halfpipe, Flatland auch, aber nicht wirklich gut. Street und Dirt waren
auch nie wirklich mein Ding.
BMX war für mich immer mehr als nur der Sport an sich. Viele Leute mit der gleichen Wellenlänge auf dem ganzen
Planeten und das ganze Lebensgefühl waren und sind das eigentlich Interessante.
Ich habe mit meinem Rad jetzt schon über drei Jahrzehnte die ganze Welt bereist, Dinge und Orte gesehen die ich sonst
nie zu Gesicht bekommen hätte und kann heute mit Überzeugung sagen, das BMX mein Leben war und stellenweise auch heute noch ist.
15 Jahre waren wir mit unserem eigenen Showteam auf Tour, dem legendären Titus Show Team und haben mit Spaß auch noch
eine Menge Geld verdient. Was kann es besseres geben?
Aber die Einblicke die ich genießen durfte haben auch meine Weltanschauung und die Sicht der Dinge verändert und heute
würde ich mir manchmal wünschen, ich hätte so manches nie gesehen oder erfahren, denn dann würde ich mir heute wahrscheinlich
nicht die Gedanken machen die ich mir so mache über unsere Welt in der wir leben. Aber da bin ich ja grad bei den BMXern in
guter Gesellschaft.
BMX hat für mich etwas mit Freiheit zu tun und es ist oft traurig zu sehen wie sich die Dinge in den 30 Jahren verändert
haben. Wer mich als Musiker kennt, weis was ich meine, denn da habe ich viele dieser Eindrücke verarbeitet. Ich könnte jetzt
hier noch eine seitenlange Abhandlung über Erfolge und Misserfolge, Rekorde und die tollen Dinge die ich, oder wir
gemacht haben verfassen, aber darum geht es hier nicht. Denke ich zumindest.
Es gibt auch kein Erlebnis welches ich besonders hervorheben möchte, denn die ganze Zeit war bis heute ein einziges
Erlebnis und die Parties und der Rock’n Roll den wir gelebt haben und leben ist schon längst zur Legende geworden. So ist
das eben als Old Boy.
Jetzt soll hier aber nicht der Eindruck entstehen, ich sei zu einem desillusionierten ewig Gestrigen mutiert, aber wenn
ich mir die ganzen kleinen Skateparks so anschaue wo ich oft mit meinem kleinen Rädchen unterwegs bin, sehe ich zu oft
dieses respektlose Gesindel, welches die Spots in Rekordzeit in eine Müllkippe verwandelt, wo man erst mal ne halbe
Stunde kehren muss bevor man da fahren kann. Da kann’s einem schon mal hochkommen, nicht wahr. Aber das ist auch nur
eines der vielen Indizien dafür, wohin sich unsere Gesellschaft entwickelt.
Ich möchte an dieser Stelle aber noch den Fotografen und Freunden welche die Fotos von mir geschossen
haben danken, denn ohne die gäb’s hier ja nix zu sehen. Das sind der Ralf Maier, Axel Reichertz und Boris Gronen. Danke.
Remember for the old times sake
- Frank Schnütgen 2009.